66 Millionen Internetnutzer in Deutschland – das sind drei Millionen mehr als im Vorjahr. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle ARD/ZDF-Onlinestudie 2020, die im Auftrag der ARD/ZDF-Forschungskommission durchgeführt wird und seit 1997 jährlich Daten zur Internetnutzung in Deutschland vorstellt.
Hotspot: Videos
Knapp ein Drittel der Bevölkerung und sogar 72 Prozent der 14- bis 29-Jährigen nutzen das Video- Angebot online. Mit einer täglichen Nutzungsdauer von 55 Minuten liegt das Anschauen von Videos auf dem ersten Platz, gefolgt von Hören von Audios mit 51 Minuten. Den letzten Platz belegt schließlich das Lesen von Texten mit gerade Mal 17 Minuten
Auch das Thema Audio kommt in der diesjährigen Studie nicht zu kurz. Aufgrund der wachsenden Hörerschaft von Podcasts haben etablierte Streaming-Anbieter wie Spotify oder Deezer ihr Podcast-Angebot erheblich ausgebaut. Um genau 10 Prozent ist das Hören von Audioformaten auf nun 41 Prozent gestiegen, was ca. 34 Millionen Menschen entspricht. Ein Viertel der Befragten greift sogar häufiger auf Audioformate als vor der Corona-Zeit zurück, bei den 14 bis 29-Jährigen waren es sogar fast die Hälfte, was die gestiegene Relevanz des gesprochenen Wortes online belegt.
Was bedeutet das konkret?
Aus der Studie geht vor allen Dingen der Bedeutungszuwachs an Audio- und Videoformaten hervor, insbesondere Formate wie Podcasts und Youtube-Videos, die nicht nur bei den 14- bis 29-Jährigen, sondern auch bei der Gesamtbevölkerung auf große Resonanz stoßen. Gleichzeitig liegt die Nutzungsdauer des Lesens von Texten online weit unter der seiner Audio- und Video-Wettbewerber. Um also eine breite Masse zu erreichen und Informationen zu vermitteln, empfiehlt sich zukünftig der Transport von Informationen via auditiver, audio-visueller oder visueller Formate. Doch Video ist nicht gleich Video: Hier werden Unternehmen vor die Herausforderung gestellt, ihre zukünftigen auditiven oder visuellen Inhalte besonders für die Mehrheit der Internetnutzer, d.h. den 14- bis 29-Jährigen, ansprechend zu gestalten, interessante Informationen zu vermitteln und in Erinnerung zu bleiben, um im medialen Überangebot nicht unterzugehen und den Anschluss nicht zu verlieren.
Quelle: https://www.ard-zdf-onlinestudie.de/
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